/ Pflanzen des Monats / Hanspeter Haller


Phalaenopsis gigantea ist sowohl von den Blüten als auch von den Blättern her im wahrsten Sinne ‘gigantisch’. Die Blüten der unsrigen im Tropenhaus sind noch nicht offen, aber nur schon die Blätter sind sehr eindrücklich. Phalaenopsis gigantea wächst als Endemit nur auf Borneo. Sie wurde 1897 erstmals gesammelt beschrieben. Heute ist sie an den ursprünglichen Standorten nicht mehr zu finden. Die Gattung der Phalaenopsis sind floristisch die populärsten Orchideen. In allen Supermärkten werden sie zum Verkauf angeboten.

Haemanthus pauculifolius stammt aus Südafrika. Dort wächst sie in der Savanne und in Wäldern an Felswänden auf humusreichen Felsspalten. Sie ist in Südafrika an 6 Fundorten bekannt. Die Bestände sind nicht gefährdet, da sie schwer zugänglich sind. Jedoch gilt sie als selten. Wie die meisten Zwiebelpflanzen ist sie sehr anpassungsfähig, nur Staunässe hat sie nicht gern.

Der Himmelsbambus Nandina domestica, hat mit Bambus (Süssgras) nichts zu tun, sondern ist ein Strauch aus der Familie der Berberitzengewächse. Er stammt aus Japan, Zentral-China und Indien. Er ist vor allem an Flussufern und Straßenrändern zu finden. Die Art und ihre Sorten finden als Ziersträucher Verwendung. An geschützten, milden Lagen ist Nandina in Mitteleuropa winterhart.

Cynanchum marnieranum ist im südwestlichen Madagaskar in der Provinz Toliara beheimatet. Sie gehört zur Familie der Seidenpflanzengewächse. Auffällig schön sind ihre Fensterblüten, wenn sie noch nicht ganz offen sind und die Kronzipfel mit der Blütenachse verbunden sind. Cynanchum wächst kriechend und klettert nicht. Die Art wird inzwischen in Spezialgärtnereien gezogen und regelmäßig angeboten. Sie gilt als leicht zu halten und ist blühfreudig.

Hamamelis virginiana, die Zaubernuss, blüht mitten im Winter. Ihre Blüten riechen eigenartig. Sie wächst im östlichen Nordamerika von Mexiko bis Kanada. Nach Europa gelangte sie erst im 18. Jahrhundert als Ziergehölz. Sie wird bei uns gelegentlich in Gärten und Parks angepflanzt. Als Medizinalpflanze wird sie vor allem bei Hautirritationen und Verdauungsbeschwerden angewandt.

Medinilla succulenta stammt aus den äquatorialen Regenwäldern Indonesiens. Sie wächst dort als Aufsitzerpflanze auf Baumstämmen. Im Gegensatz zu ihren unauffälligen Blüten sind ihre Früchte umso leuchtender. Sie gehört zur Familie der Melastomataceae, der Schwarzmundgewächse. Die Gattung Medinilla umfasst etwa 390 Arten, die alle weltweit rund um den Äquator vorkommen.

Passiflora nosferatu ist ein Endemit Ecuadors, der in den immerfeuchten, eher kühlen Bergwäldern südlich der Hauptstadt Quito wächst. Der Artname ‘nosferatu’ wird sich wohl, wie bei den Dracula-Orchideen, auf das unheimliche Aussehen der Blüte beziehen. Passifloren sind dank ihren attraktiven Blüten populäre Gartenpflanzen, meist aber nicht winterhart. Eine Ausnahme ist Passiflora caerulae, die in milden Lagen den Winter übersteht.








Die Pflanzen des Monats Dezember 2025