/ Pflanzen des Monats
Der Märzenbecher, der auch Grosses Schneeglöckchen genannt wird, ist ein in Mitteleuropa heimischer Frühblüher. Im Gegensatz zu seinem engen Verwandten, dem Sommerglöckchen, Leucojum aestivum (3-7-blütig), ist der Märzenbecher einblütig. Er besiedelt eher feuchte, lichte Wald- und Wiesenstandorte bis in 1600m Höhe über Meer. Nach der Blüte zieht er sich bis zum nächsten Frühjahr rasch wieder unter die Erde zurück.
Kalanchoe marnieriana gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Ihre Heimat ist im Südosten Madagaskars, wo sie auf eher feuchten, felsigen Standorten verbreitet ist. Entsprechend Ihrer Heimat auf der Südhalbkugel blüht sie bei uns im Winterhalbjahr, also im Südsommer. Sie wurde erstmals 1954 beschrieben. Mit ihren dekorativen, in verschiedenen Rottönen schimmerden Blüten ist sie auch als Zimmerpflanze sehr beliebt.
Die Kaplilie ist keine Lilie, sondern gehört zur Familie der Spargelartigen. Es gibt nur 2 Arten der Gattung Veltheimia. Beide sind in Südafrika beheimatet. Veltheimia capensis kommt aus dem trockeneren Teil des westlichen Südafrika, dem Namaqualand. Ihre Sorten werden als frühblühende Zierpflanzen für Gärten und als Zimmerpflanzen für eher kühle Räume verwendet. Veltheimia ist sehr nektrarreich und lockt so den Miombonektarvogel an.
Anhand dieser beiden Pflanzen, lässt sich ein interessantes Beispiel für Halb-Schmarotzertum beobachten: Die Kleine Mistel ist ein endogener Halbschmarotzer, d.h. sie wächst im Innern der Euphorbie und profitiert von deren Stoffwechsel. Ausserdem ist sie in einer sukkulenten Pflanze gut vor Verdunstung an einem Wüstenstandort geschützt. Ihre Blätter und Blüten lässt Viscum jedoch aus der Euphorbie herauswachsen. So kann sie selber Photosynthese betreiben und sich über die leuchtend roten Früchte fortpflanzen. Die Früchte werden von Vögeln verbreitet. Dieses Phänomen lässt sich in der Natur nur auf 2 Wolfsmilcharten beobachten: Euphorbia horrida und Euphorbia polygona. In Kultur können aber auch andere Wolfsmilcharten als Wirte verwendet werden.
In jedem Vorfrühling ist der Papierstrauch beim Botanischen Institut eine Überraschung. Er ist in China heimisch und wird in Japan angebaut. Seine langen Bastfasern werden zur Herstellung von Japanpapier verwendet. Dazu werden die Äste gedämpft bis die Rinde gut abgelöst werden kann. Anschliessend wir die Rinde mit Sodaasche gekocht. Die Äste sind sehr biegsam und können zu Knoten verflochten werden. In der traditionellen Medizin wird ein Extrakt aus der Rinde für die Heilung von Augenleiden genutzt.
Die Pflanzen des Monats Februar 2020