04. Februar 2021
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Pflanzen des Monats
/ Hanspeter Haller
Pflanzen des Monats Februar 2021 Dass die Kaplilien jetzt bei uns mitten im Winter blühen hat den einfachen Grund, dass sie aus Südafrika stammen, wo die Jahreszeiten umgekehrt sind. Von der Gattung Veltheimia gibt es nur 2 Arten: Veltheimia bracteata und Veltheimia capensis. V. bracteata stammt aus dem östlichen, feuchteren Teil Südafrikas und ist meist immergrün. V. capensis hingegen stammt aus dem heisseren, westlichen Teil, wo sie eine Trockenperiode in der Zwiebel überstehen muss, während der ihre Blätter verdorren.
Eigentlich wären Veltheimien lila bis rosa. Die fotographierte cremefarbene Form ist wahrscheinlich eine Züchtung ‚Lemon Flame‘ oder eine weisse Naturform.
Der Gattungsname Veltheimia ehrt August Ferdinand Graf von Veltheim, einen Mineralogen des 18. Jahrhunderts, dem von Zarin Katharina II. das Amt eines russischen Oberberghauptmanns angeboten wurde, das er jedoch ablehnte.
Dass die Kaplilien jetzt bei uns mitten im Winter blühen hat den einfachen Grund, dass sie aus Südafrika stammen, wo die Jahreszeiten umgekehrt sind. Von der Gattung Veltheimia gibt es nur 2 Arten: Veltheimia bracteata und Veltheimia capensis. V. bracteata stammt aus dem östlichen, feuchteren Teil Südafrikas und ist meist immergrün. V. capensis hingegen stammt aus dem heisseren, westlichen Teil, wo sie eine Trockenperiode in der Zwiebel überstehen muss, während der ihre Blätter verdorren.
Eigentlich wären Veltheimien lila bis rosa. Die fotographierte cremefarbene Form ist wahrscheinlich eine Züchtung ‚Lemon Flame‘ oder eine weisse Naturform.
Der Gattungsname Veltheimia ehrt August Ferdinand Graf von Veltheim, einen Mineralogen des 18. Jahrhunderts, dem von Zarin Katharina II. das Amt eines russischen Oberberghauptmanns angeboten wurde, das er jedoch ablehnte. Hier kommt tatsächlich und leibhaftig Dracula angeflogen. Sobald zwei Punkte sichtbar sind, glaubt der Mensch, ein Gesicht zu erkennen. Dazu noch die drei äußeren Blütenblätter, die aufgrund ihrer Länge nicht aufs Foto passen, schwanzähnlich auslaufen und an eine fliegende Fledermaus erinnern.
Erst 1978 wurde die Gattung Dracula, die vorher zu den Masdevallia gehörte, als eigenständig ausgeschieden. Es heisst, dass der popularisierende Name Dracula nachträglich vom Urheber, dem Botaniker Luer, bereut worden sei.
So sind die etwa 130 Dracula-Arten weltweit akut durch Sammelwütige und durch Abholzung der Primärregenwälder bedroht. Meist haben sie nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet. Ihr Lebensraum als Epiphyten auf moosbewachsenen Stämmen in den Bergnebelwäldern ist sehr anfällig auf klimatische Veränderungen.
(vgl. Nr. 6)
Unglaublich, dass diese Pflanze mit unserer einheimischen Senecio vulgaris den Gattungsnamen teilt. Aber die Gattung Senecio ist auch mit etwa 1250 Arten eine der grössten Gattungen überhaupt. Der Gurkenkaktus stammt auch aus einem ganz anderen Klima: Seine Heimat ist der Süden der Arabischen Halbinsel, vor allem Jemen. Dort sinken die Durchschnittstemperaturen fast nie unter 20°C. In Kultur verträgt er aber auch kühlere Temperaturen bis 12°C.
Ensprechend sieht er wie ein klassischer Kaktus aus, wasserspeichernd und mit einer dicken Haut gegen Verdunstung.
Er erfreut sich auch bei Sukkulentenamateuren grosser Beliebtheit, weil er einfach zu kultivieren ist.
Da der Gurkenkaktus zur Familie der Korbblüter (Asteraceae) gehört, vereinigen sich dessen Einzelblüten zu einem einzigen Blütenstand. Die heute weltweit genutzte Zitrone oder Limone hat eine lange Kreuzungsgeschichte. Sowohl die Bitterorange als auch die Zitronatzitrone wurden vor langer Zeit, wahrscheinlich in Indien, miteinander gekreuzt. Ab dem Jahr 1000 nChr. existieren sichere Nachweise, sowohl in China als auch im Mittelmeerraum.
Das saftige, saure Fruchtfleisch der Zitrone enthält 3.5 - 8% Zitronensäure und viel Vitamin C. Es hat lange gedauert bis die Engländer auf ihren Entdeckungsfahrten das Vitamin C der Zitrone als Heilmittel gegen die Vitaminmangelkrankheit Skorbut entdeckten.
Im 19. Jahrhundert war Sizilien das Hauptanbaugebiet der Zitronen. Um den harten Boden für die Zitronenbäume zu lockern wurde dieser zuerst mit Opuntien bepflanzt.
Crocus sieberi ssp. atticus ist ein lilablauer Frühblüher, der schon im Januar oder Februar blüht. Diese Unterart kommt im Südosten Griechenlands in Höhenlagen zwischen 400 bis 1350 müM. vor. Von einigen Autoren wird sie als eigenständige Art angesehen und müsste dann Crocus atticus heissen.
Auf unseren Rasenflächen blüht seit einigen Tagen Crocus tommasinianus massenweise.
Die Krokusse sind Geophyten, d.h. sie überdauern die unwirtliche Jahreszeit unter der Erde in einer Zwiebel, in der alle Nährstoffe für das Spriessen bereit gehalten werden.
Es gibt auch herbstblühende Krokusse, die meist aus dem Mittelmeerraum stammen und erst mit den herbstlichen Niederschlägen nach der sommerlichen Trockenperiode zu wachsen beginnen. Die Heimat von Dracula bella ist Kolumbien. Sie wächst dort in den feuchten kühlen Bergregenwäldern in Höhen von 1800 bis 2400müM. Ihre Verbreitungsareale sind sehr kleinräumig und inselhaft. Sie besiedelt vor allem Bäume oder moosbedeckte Waldböden. Wer schon einmal in den tropischen Gebirgsregenwäldern Südamerikas gewesen ist, erinnert sich sicher an die enormen Regenmengen, die den Vegetationsteppich beständig durchfeuchten. Gleichzeitig aber wird es in dieser Höhenlage nie heiss.
Interessant ist der Bestäubungsmechanismus der Draculas: Oft verströmen sie einen Pilzgeruch, der Fliegen als Bestäuber anlockt, die sonst an Pilzen leben. Diese Fliegen werden durch einen komplizierten Klemmmechanismus festgehalten, bis die Bestäubung stattgefunden hat.
(vgl. Nr. 2) Die Heimat von Garrya elliptica ist in den südlichen USA: Kalifornien und Oregon. Bei uns ist sie knapp winterhart. Die Zuchtsorte «James Roof» ist eine besonders winterharte Züchtung, weshalb wir uns für diese entschieden haben.
In England kann sie sogar, aufgrund des milden ozeanischen Klimas, verwildern.
Garrya ist ein bis zu 4m hoher und ebenso breiter Strauch. Sie ist zweihäusig, die einen Pflanzen sind nur weiblich, die anderen nur männlich. Sarcococca confusa gehört zur Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae) und ist in Ost-und Südasien sowie im Himalaya beheimatet.
Sie fällt jetzt in der eher milden Winterluft vor allem durch ihren süssen Duft auf, der weit durch den Garten schwebt. Sofort fragt man sich, woher dieser Duft wohl komme. Die Suche gestaltet sich aber schwierig, weil die weissen Blüten sehr klein und unscheinbar sind.
Von der Fleisch- oder Schleimbeere gibt es 11 Pflanzenarten, wobei die Art ‚confusa‘ bei uns am verbreitetsten ist. Namensgebend sind die fleischig-schleimigen Beeren.
Da Sarcococca sehr schattenverträglich ist, bietet sie sich als Bodendecker für Unterpflanzungen an. Die Pflanzen des Monats Februar 2021