29 September 2024
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Pflanzen des Monats
/ Hanspeter Haller
Pflanzen des Monats Oktober 2024 Warum Cucumis anguria Antillengurke heisst, ist etwas seltsam, denn ursprünglich stammt sie aus Afrika. Mittlerweile wird sie aber auch in Amerika in tropischen Gebieten angepflanzt. Cucumis anguria wird hauptsächlich als Nahrungsmittel angebaut. Die Früchte werden in Salzlake gelagert, gekocht oder roh verspeist. Die Früchte sind besonders im Norden und Nordosten Brasiliens beliebt, wo sie Bestandteil des Cocidos, eines regionalen Eintopfes, sind.
Als Heilmittel werden sie gegen Bauchschmerzen eingesetzt.
Warum Cucumis anguria Antillengurke heisst, ist etwas seltsam, denn ursprünglich stammt sie aus Afrika. Mittlerweile wird sie aber auch in Amerika in tropischen Gebieten angepflanzt. Cucumis anguria wird hauptsächlich als Nahrungsmittel angebaut. Die Früchte werden in Salzlake gelagert, gekocht oder roh verspeist. Die Früchte sind besonders im Norden und Nordosten Brasiliens beliebt, wo sie Bestandteil des Cocidos, eines regionalen Eintopfes, sind.
Als Heilmittel werden sie gegen Bauchschmerzen eingesetzt. Dass unsere Araujia den Winter draussen übersteht, ist ein klarer Hinweis auf die klimatische Milde unseres Gartens. Natürlich ist sie zudem im Hinterhof hinter dem Viktoriahaus von warmen Gewächshäusern umgeben. Ihre Heimat ist ursprünglich das südliche Brasilien bzw. das nördliche Argentinien.
Der schaurige deutsche Name Folterpflanze, in Englisch moth catcher kommt daher, dass die Blüte nach dem Prinzip einer Klemmfalle funktioniert und der Saugrüssel der Schmetterlinge so eingeklemmt werden kann, dass das Insekt nicht mehr freikommt. Erst nach der Bestäubung der Blüte (meist am nächsten Morgen) lässt die Klemmwirkung nach und der Schmetterling kommt wieder frei. Auffällig sind die Baseball-artigen Balgfrüchte, die, wenn sie reif sind, aufspringen und die seidigen Samenhaare freigeben. Entsprechend gehört sie zu der Familie der Seidenpflanzengewächse. Dichorisandra thyrsiflora stammt aus den atlantischen Regenwäldern an der Ostküste Brasiliens im Umfeld von Rio de Janeiro. Der deutsche Name Blauer Ingwer bezieht sich auf ihr ingwerähnliches Aussehen. Sie bevorzugt schattige Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dort kann sie bis zu 2m hoch werden. Nerine bowdenii stammt aus Südafrika. Den Namen Guernseylilie hat sie erhalten, weil die milde Kanalinsel Guernsey zum Hauptanbaugebiet in Europa wurde.
Ursprünglich kommt Nerine bowdenii von den südlichen Drakensbergen bis King William’s Town im Ostkap sowie KwaZulu-Natal vor. Sie gedeiht auf subalpinen Wiesen sowie in kühlen, feuchten Vertiefungen von Felswänden und steilen Hängen mit Ansammlungen von tiefgründigen humosen Böden.
Der erste Beleg für eine in Europa gezüchtete Guernseylilie, Nerine sarniensis, stammt aus dem Jahr 1630 aus Paris. Die Römer nannten Guernsey Sarnia, deshalb hiess die erste exportierte Art sarniensis. Die Goldhaar-Aster stammt ursprünglich aus südosteuropäischen bis südrussischen Steppengebieten. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Marokko, Algerien, Süd-, Mittel- und Osteuropa und Westasien. In der Schweiz findet man sie nur selten, in den trockenen Felshängen und Flaumeichenwäldern am Jura-Südfuss und im Wallis. Vom Aussehen her unterscheidet sie sich sowohl vom Laub wie auch der Blütenform deutlich von anderen Astern. Erstens besitzt die Goldhaar-Aster nadelförmiges, feines Laub welches sie zu einer wunderschönen Strukturpflanze macht. Zweitens fehlen die den Blütenkopf umrandenden Zungenblüten. Es bleiben die goldgelben Körbchen welche verschiedene Insektenarten mit Nektar und Pollen versorgen.
Sie braucht einen warmen, trockenen Standort mit durchlässigem, magerem Boden. Euyonimus europaeus, das Pfaffenhütchen oder der Spindelstrauch, ist ein einheimischer Strauch, der oft auch als Ziergehölz bei der Gartengestaltung verwendet wird. Seine wunderschönen orange-roten Blüten sind sehr dekorativ.
Seine Samen werden gerne von Drosseln und Rotkelchen gefressen und verbreitet. Daher auch der Name Rotkelchenbrot.
Der Spindelstrauch wird häufig von den 2 cm langen, gelblichen, schwarz gepunkteten Raupen der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte befallen. Der befallene Strauch ist dann in ein dichtes Gespinst eingehüllt, in dem die Raupen die Blätter fressen.
Das Pfaffenhütchen ist ein wertvolles Flurgehölz für Erosionsschutz, Ufer- und Böschungssanierung. Das harte, feinfaserige Holz wird in der Drechslerei und zur Zeichenkohlegewinnung verwendet. Gasteranthus exctinctus, der bei uns im Bergnebelwaldhaus wächst, ist ein Endemit aus Ecuador. Er wächst dort in den kühleren Regionen in den Bergen. Der Artname exctinctus kommt daher, dass die Pflanze wegen umfangreicher Waldrodungen für Farmland während 40 Jahren als ausgestorben galt.
Am 15. April 2022 wurde sie aber in den Bergwäldern der Centinela-Region in Ecuador wiederentdeckt.
Gasteranthus gehört zur Familie der Gesneriaceae. Clerodendrum bungei, der Losstrauch oder auch mexikanische Hortensie genannt, stammt ursprünglich aus Taiwan, Vietnam und China. Dort wächst er bis in Höhen von 2500müM. Um etwa 1850 wurde er vom Schottischen Pflanzensammler Robert Fortune in Europa eingeführt. Im Botanischen Garten Kew wurde er zuerst als Kübelpflanze in den Gewächshäusern überwintert, bis entdeckt wurde, dass er winterhart ist und ausgepflanzt werden kann.
Wo der Losstrauch sich wohlfühlt, kann er sich rasch ausbreiten. So geschehen in den südlichen USA, wo er aus den Gärten verwildert ist und sich teilweise in den ihm zusagenden Naturräumen verbreitet. Auffällig sind neben den leuchtenden lila Blüten die mehrfarbigen Früchte. Diese sollen mit ihren starken Kontrasten die Vögel anlocken. Die Pflanzen des Monats Oktober 2024